Eisenbahn im Mittleren Ruhrtal

Feldbahnfahrt im Freistätter Moor 2005

Das Wietingsmoor breitet sich mit einer Fläche von 5000 Hektar zwischen Diepholz und Sulingen aus. Bis Mitte der neunziger Jahre wurde hier intensiver Torfabbau betrieben. Von der Diakonie wurde hier ein großes Torfwerk betrieben. Beschäftigt wurden hier die Menschen in schwierigen Lebenssituationen. Doch die Vergangenheit dieser Moorgemeinde hat viele dunkle Seiten.

Erreichen konnte man Heimstatt bis Anfang der siebziger Jahre nur mit der Moorbahn. Erst dann wurde der neben der Strecke verlaufende Moorweg durch Zwangsarbeit der eingewiesenen „Häftlinge“ gepflastert. Bis in die achtziger Jahre wurden die im Moor arbeiteten Personen mit der Prügelstrafe gezüchtet..

Wenn man heute mit dem Bereisungszug der Diakonie durch das Moor von Freistatt nach Heimstatt fährt, spürt man von all dem Unrecht nichts mehr. Obwohl es dem nichtwissenden Reisenden schon etwas merkwürdig vorkam, dass plötzlich mitten im Moor einige Gebäude mit „Gefängnischarakter“ auftauchen.

1995 wurde der Torfabbau der Diakonie Freistatt komplett eingestellt. Die 7 Kilometer lange Strecke wird heute nur noch ab und zu von einigen interessierten Reisegruppen befahren.

Unsere Reise begann mit einigen Schwierigkeiten. Ein umgefallener Baum blockierte die Ausfahrt aus dem Depot in Freistatt. Dadurch das alle weitere Anlagen stillgelegt waren, bestand keine Möglichkeit an eine Kettensäge zu gelangen. Somit wurde der Baum mit Schweizer Messern und Muskelkraft zur Seite geschafft. Danach konnte uns Lokführer Peter Gossing mit seiner Schöma LO 36 aus dem Jahr 1953 nach Heimstatt fahren und uns während der Fahrt viel geschichtliches Hintergrundwissen vermitteln, bei dem nicht unbedingt Moorbahnromantik aufkam.

Video

Video gefilmt von unserem Mitglied Folke Brockmann

Link: Feldbahn Freistatt